Wer regelmäßig Aktien handelt, weiß, dass dies phasenweise ziemlich mühselig sein kann. Kursgewinne, die über mehrere Monate schrittweise erreicht wurden, sind unter Umständen mit einem Schlag wieder weg. Andere Werte dümpeln über Jahre um oder unter dem Einkaufspreis und drücken auf die Gesamtrendite des Depots. Auch wenn es sich bei der Aktienanlage, langfristig betrachtet, nachweislich um die beste Anlagemöglichkeit handelt, kann ein Depot unter Umständen auch ziemlich langweilig und frustrierend sein.
Doch es gibt auch Möglichkeiten, der Rendite auf die Sprünge zu helfen und mit den richtigen Instrumenten etwas Schwung ins eigene Depot zu bringen. Um eine dieser Möglichkeiten handelt es sich bei den sogenannten Differenzkontrakten, auch CFDs genannt. Bei diesen Contracts for Difference, wie sie eigentlich vollständig heißen, handelt es sich um ein Finanzprodukt, bei dem mit einem sogenannten Finanzhebel auf Kursveränderungen verschiedener Basiswerte gesetzt werden kann. Durch den Einsatz von geliehenem Kapital kann der Anleger dabei die Wirkung kleinerer Kurssprünge vervielfachen und damit beachtliche Renditen einfahren. Mit einer einzelnen Transaktion sind dabei Renditen von 100 Prozent und häufig auch deutlich mehr möglich.
Wie überall im Leben und besonders an der Börse bilden dabei jedoch Chance und Risiko ein untrennbares Paar. Einer verlockenden Rendite stehen zwangsläufig hohe Risiken gegenüber. Im Falle der CFDs kann der Verlust bei einer Transaktion sogar über den eigentlichen finanziellen Einsatz für eine Transaktion hinausgehen. Entwickelt sich also der sogenannte Basiswert nicht in die erwartete Richtung, kann es auch zur sogenannten Nachschusspflicht kommen. Der Anleger muss die Position mit zusätzlichem Kapital unterlegen, damit diese nicht automatisch und mit Verlust aufgelöst wird. Doch auch dieses Risiko lässt sich bei einigen Anbietern durch die richtigen Instrumente begrenzen. In diesem Beitrag möchten wir darüber berichten, worauf es bei der Wahl des optimalen Online Brokers ankommt und worauf man als Kunde besonders achten sollte.
Folgende Broker haben wir getestet:
Klasse oder Masse? Worauf bei den Basiswerten zu achten ist
Ein Grundsatz, der im Handel mit Aktien nicht oft genug wiederholt werden kann, lautet, das Risiko so breit wie möglich zu streuen. Dies gilt natürlich auch für das Trading mit CFDs. Abgesehen davon, dass für den CFD Handel nicht das ganze private Vermögen herangezogen werden sollte, gilt dies in jedem Fall auch für die einzelnen Positionen im CFD Trading selber: Alles auf eine Karte zu setzen, birgt hohe Risiken. Um aber das Handelskapital auf verschiedene Werte setzen zu können, bedarf es einer gewissen Auswahl. Ein zweiter Grundsatz lautet, dass man nur mit Werten handeln sollte, mit denen man sich auskennt und zu denen man Informationen beschaffen kann. Denn auch im CFD Handel investiert der Anleger letztendlich in Börsenprodukte, deren Kurse auch von den realen wirtschaftlichen Entwicklungen bewegt werden.
Und auch wer sich bei seinen Anlageentscheidungen auf die technische Chartanalyse stützt, sollte wissen, dass hier bestimmte Produkte spezielle Strategien verlangen. Ausgangspunkt mit Blick auf die Basiswerte sollte also immer die Frage sein, ob die Werte, mit denen man sich das Trading zutraut, auch unter den angebotenen Basiswerten sind. Eine riesengroße Auswahl ist dabei nicht zwingend erforderlich, allerdings sollte man darauf achten, dass auch im Tagesverlauf immer handelbare Werte zur Verfügung stehen. Dies ist der Fall, wenn Anlageprodukte aus unterschiedlichen Regionen, vor allem aus Amerika, Europa und Asien im Angebot sind.
Da es sich beim CFD Handel um eine Transaktionsform handelt, bei der bereits kleinere und kleinste Kursbewegungen zu massiven Renditeausschlägen, sowohl nach oben als auch nach unten führen können, ist es natürlich zunächst ratsam, auf Werte zu setzen, bei denen eher eine stabile Entwicklung erwartet werden kann. Dies ist vor allem bei bekannten Werten mit einem hohen Marktvolumen der Fall, bei denen massive Kursausschläge in kürzester Zeit eher die Ausnahme sind. Trotzdem bieten auch einige Online Broker kleinere Nebenwerte an, die unter Umständen zum Spielball der Märkte werden können, mit der Folge unkalkulierbarer Kurzsauschläge. Auch hier sollte sich der Anleger vorher genau Gedanken machen, welches Risiko er bereit ist einzugehen.
Neben Aktien haben die Online Broker auch Indizes, Rohstoffe und Währungen im Angebot. Interessant im Sinne eines moderaten Risikos kann dabei vor allem ein breites Spektrum an Indizes sein, da diese Werte ebenfalls eine geringe Volatilität aufweisen und damit berechenbarer sind. Letztendlich sollte dem Anleger aber bewusst sein, dass der CFD Handel ein Geschäft mit hohen Risiken darstellt.
Wie funktioniert das CFD Trading und welche Konditionen sind zu erwarten?
Das Grundprinzip im Handel mit CFDs ist nicht viel anders als bei Aktien selber. Der Anleger wählt sich einen Basiswert aus und erwirbt für diesen einen Kontrakt (CFD). Entscheidend für die Wertentwicklung des Kontraktes sind die Kursentwicklung des Basiswertes sowie der eingestellte Hebel (Leverage). Während einige CFD Broker mit festen Hebelverhältnissen arbeiten, kann dieser bei anderen wiederum individuell angepasst werden. Üblich sind Hebel zwischen 1:200 bis 1:1.000. Je höher der Hebel, desto höher sind die Renditechancen, aber auch die Verlustrisiken. CFDs verfügen dabei in der Regel nicht über eine feste Laufzeit und können zumindest theoretisch zeitlich unbegrenzt gehalten werden. Da aber bei einem entsprechenden Kontrakt ein bestimmter Betrag an Kapital gebunden wird, welches der Broker zur Verfügung stellt, werden bei Positionen, die über Nacht oder auch übers Wochenende gehalten werden, Finanzierungskosten (Roll Over Kosten) fällig.
Entwickelt sich der Kurs des Basiswertes in die gewünschte Richtung, kann der CFD mit Gewinn verkauft werden. Der Erlös wird dem Handelskonto des Anlegers gutgeschrieben. Im umgekehrten Falle sieht sich der Anleger einer negativen Rendite gegenüber. Diese negative Rendite fällt ab einem bestimmten Kurs auch unter den investierten Betrag. Um daraus drohende Verluste abzusichern, wird von den Online Broker eine Margin verlangt, aus der diese Verluste beglichen werden können. Fällt der Kurs auch unter diese Grenze, kommt es entweder zur Nachschusspflicht oder aber die Position wird automatisch aufgelöst. Auch hier unterscheiden sich die Regelungen zwischen den einzelnen Anbietern. Es gibt Online Broker, die auf eine generelle Nachschusspflicht verzichten und die Positionen der Kunden konsequent auflösen, sollten diese unter die kritische Grenze fallen. Andere überlassen diese Entscheidung den Kunden. In jedem Fall sollten die Anleger aber die Möglichkeit nutzen, mit Orderzusätzen ihre Positionen entsprechend abzusichern. Dies funktioniert im Prinzip auch nicht anders als beim regulären Trading mit Aktien. Voraussetzung ist natürlich, dass entsprechende Orderzusätze auch angeboten werden.
Damit sind einige Parameter genannt, aus denen sich die Konditionen zusammensetzen. Neben den Roll Over Kosten sollte der Anleger auf die Höhe der verlangten Margin achten. Entscheidend ist zudem der Spread, der bei jedem Erwerb einer Position verlangt wird. Dabei wird zwischen variablen und fixen Spreads unterschieden. Variable Spreads sind meist günstiger, dafür aber weniger berechenbar. Fixe Spreads lassen sich die Anbieter jedoch mit Aufschlägen bezahlen. Ein Vergleich dieser Punkte sollte in jedem Fall gewissenhaft vorgenommen werden.
Kundenservice und Schulungen
Auch wenn der Handel mit CFDs in einigen Punkten mit dem Kauf und Verkauf von Aktien vergleichbar ist, so handelt es sich doch um ein hochkomplexes Produkt bei dem einige Regeln beachtet werden sollen. Eine Voraussetzung für den Erfolg im Trading ist in jedem Fall, dass man das Produkt CFD und dessen Wirkungsweise verstanden hat. Für dieses Ziel bieten viele Online Broker ein umfangreiches Bildungs- und Schulungsangebot. Gute Anbieter haben dabei sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene passende Formate im Programm. Neben Videos, die das Grundprinzip und wichtige Besonderheiten im CFD Handel erklären, ist auch von sogenannten Webinaren ein hoher Lerneffekt zu erwarten. Dabei werden interaktiv bestimmte Themen von Experten präsentiert, wobei die Kunden die Möglichkeit zur Nachfrage und zur Diskussion haben. Nicht nur für Anfänger ein wichtiges Angebot.
Neben den Bildungsangeboten zeigt sich die Qualität eines Anbieters auch immer wieder im Service und Support. Das Trading mit CFDs bringt es mit sich, dass immer wieder Fragen auftauchen, die nicht allein durch die Informationen auf der Webseite geklärt werden können. Die Möglichkeit eines persönlichen Kontakts kann daher in einigen Situationen viel Wert sein. Da viele Online Broker international aufgestellt sind, sollte darauf geachtet werden, ob ein entsprechender Service auch in der Landessprache zur Verfügung steht. Auch per Live Chat lassen sich Fragen unkompliziert klären. Wenn allerdings nur eine Emailadresse für den Kontakt angeboten wird, ist das eigentlich zu wenig.
Sicherheit geht vor: Regulierung und Einlagensicherung prüfen
Ein Thema, mit dem sich viele nicht so gern befassen, welches aber im Endeffekt oberste Priorität besitzen sollte, ist die Frage der Sicherheit. Der Markt für Online Broker ist sehr dynamisch und immer wieder drängen Player auf den Markt, die es nicht allein auf das Wohl der Kunden abgesehen haben. Mitunter übernehmen sich auch junge Anbieter finanziell und müssen Insolvenz anmelden. Wenn hier keine Vorkehrungen getroffen wurden, wird es für die Anleger sehr schwierig, das Geld auf ihrem Handelskonto zurückzuerhalten. Wichtigstes Kriterium ist zunächst, dass das Unternehmen in einem EU Staat lizensiert ist. Die entsprechenden Informationen finden sich zumeist direkt auf der Startseite oder im Impressum. Mit einem Blick auf die Seite der Lizensierungsbehörde lässt sich diese Information auch einfach überprüfen. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Kundeneinlagen auf separaten Konten, am besten bei unabhängigen Banken abgelegt werden. Alternativ sollte der Anbieter auch über einen Einlagenschutz verfügen.
Fazit: Vergleich der CFD Broker bietet viele Vorteile
Wer auf der Suche nach einer Möglichkeit ist, seine Anlagestrategie um innovative und renditestarke Finanzprodukten zu erweitern, ist mit dem CFD Trading sicher auf der richtigen Spur. Dabei sollte man als Anleger aber wissen, dass das spezifische Chancen und Risiko Profil nicht mit dem von Aktien zu vergleichen ist. Vor allem aus diesem Grund spielt auch die Auswahl des richtigen Anbieters eine wichtige Rolle. Neben unterschiedlichen Strategien im Umfang mit dem Risiko kommt es aus Sicht des Anlegers darauf an, einen Anbieter zu finden, der ihn entsprechend seiner Voraussetzungen an den Handel mit CFDs heranführt und ihn unterstützt. Auch die Auswahl möglicher Basiswerte sollte bei der Entscheidung für den richtigen Anbieter berücksichtigt werden. Weniger entscheidend sind dabei Fragen, welchen Bonus es für Neukunden gibt oder wie lange die Anmeldung dauert. Hier ähneln sich die Anbieter zumeist mehr als man denkt.